Die Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen bietet sich für alle Menschen an, die in diesem Bereich bereits beruflich tätig sind, z.B.: 

• in einem Sozial- oder Pflegeberuf
• in der Verwaltung eines Krankenhauses oder in einer Arztpraxis
• im Heil- oder Pädagogikbereich
• in Jugendhilfe, der Familienhilfe oder der Seniorenbetreuung

Mitarbeiterführung

• ... im Sinne der Unternehmensziele unter Berücksichtigung arbeitsrechtlicher Vorschriften:
• Personalbeurteilung, sowie die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen
• Strategieentwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Unternehmensführung

Steuern und optimieren

• ...von betrieblichen Prozessen:
• Entwickeln und Ausgestalten von Unternehmenszielen
• Erarbeitung und Bereitstellung von Finanzierungspläne für Investitionsvorhaben und Steuerungs- und Kontrollinformationen
• Durchführung von Kostenrechnungen, Optimierung von Arbeitsabläufen und Informationsflüssen

Lenken

• ... der Kommunikationsprozesse und Gestalten von internen und externen Schnittstellen:
• Fragestellungen zur Sozialgesetzgebung und Gesundheits- und Sozialpolitik
• Planung und Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit und Aufgaben im Sozialmarketing

Bereich Gesundheitswesen

• Krankenhäuser & Gesundheitszentren
• Reha- und Kureinrichtungen
• Wohn- und Pflegeheime
• ambulante Pflegedienste
• Trägerorganisationen
• Transport- und Rettungsdienste 
• Beratungs- und Koordinationseinrichtungen
• Krankenkassen, Gesundheitsämter oder Versicherungen

Bereich Sozialwesen

• Jugendeinrichtungen
• Seniorenbetreuung
• Quartiermanagement
• Bildungsorganisationen
• Familienberatungsstellen

1. Planung und Organisation von betrieblichen Prozessen

• Volkswirtschaftliche Zusammenhänge
• Betrieblicher Problemstellungen
• Wirtschaftliche- und rechtlichen Rahmenbedingungen

2. Steuern von Qualitätsmanagementprozessen

• Planen, Lenken, überprüfen und optimieren von Qualitätsmanagementprozessen
• Durchführung von Audits
• Förderung des Qualitätsbewusstseins der Mitarbeiter

3. Gestalten von Schnittstellen und Projekten

• Organisation und Formung von multiprofessioneller Teamarbeit
• Steuerung der Kommunikationsprozesse zwischen beteiligten Personen und Institutionen

4. Steuern und Überwachen von betriebswirtschaftlichen Prozessen

• Beschaffung von Verbrauchs- und Investitionsgütern
• Bereitstellung von Betriebsmitteln
• Analysieren und bewerten der Wirtschaftlichkeit von Leistungserstellungsprozessen und steuerungsrelevanten Daten.

5. Führung und Entwicklung von Personal

• Ermittlung, Planung und Beschaffung von Personalbedarf, Personaleinsatz und Personalauswahl.
• Planung, Durchführung und Kontrolle von Aus- und Weiterbildung
• Organisation einer systematischen Personalentwicklung und Personalförderung
• Lösungsorientiertes Handeln bei Konflikten und Verhandlungen

6. Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen

• Kontrolle und Umsetzung der Marketingziele und -maßnahmen
• Bewertung von Marktinformationen

oder

oder

Die Prüfung findet vor der Industrie- und Handelskammer in sechs Handlungsbereichen statt (siehe Ausbildungsinhalte).

• Die schriftliche Prüfung besteht aus zwei komplexen Situationsaufgaben, die jeweils alle o.g. Handlungsbereiche thematisieren.
• Die mündliche Prüfung setzt sich aus einer Präsentation einer betrieblichen Problemstellung und einem Fachgespräch zusammen.
• Die bundeseinheitlichen Prüfungen finden in der Regel jeweils im März und im Oktober eines Jahres statt.
• Über die erfolgreiche Prüfung wird von der IHK ein Prüfungszeugnis ausgestellt.

Der erfolgreiche Abschluss der Prüfung kann:

• bei der Beurteilung zur Heimleiterqualifikation (Altenpflege) nach § 2 Abs. 2 der Heimpersonalverordnung mit ca. 18 Monaten auf die nachzuweisende Berufserfahrung angerechnet werden. 
• eine ausreichende Weiterbildung gemäß den neuen „Gemeinsamen Grundsätzen zur Qualität in der Pflege“ vom 27.Mai 2011 darstellen, die zur Anerkennung als verantwortliche Pflegefachkraft (Pflegedienstleitung/PDL) benötigt wird. 
  Gleiches gilt für Pflegeberater/innen nach §7a SGB XI.

Die Weiterbildung finden in einem verlässlichen, festen 14-tägigen Rhythmus statt:

Ergänzend dazu, werden zwei Blockwochen durchgeführt, welche als Bildungsveranstaltung anerkannt sind:

Der berufsbegleitende Lehrgang dauert ca. 22 Monate und umfasst alle Inhalte des IHK-Rahmenstoffplans. Zusätzlich finden spezielle Prüfungsvorbereitungen sowohl für die schriftliche wie für die mündliche Prüfung statt.

• Die Kosten für den gesamten Lehrgang betragen 4.500,- €.
• Von der prüfenden IHK wird zusätzlich eine Prüfungsgebühr berechnet.
• Bei der IHK-Emden beträgt diese zurzeit 630 €.

Alle Lehrgangskosten (auch die Prüfungsgebühren) können über die AFBG-Förderung mit NBank-Zuschüssen und KfW-Darlehen einkommensunabhängig gefördert werden.

Die Weiterbildung zum geprüften Fachwirt / zur geprüften Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen wird nach dem Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG „Meister-Bafög“) gefördert. Je nach individueller Voraussetzung werden die Lehrgangskosten unabhängig vom Einkommen bis ca. 64% bezuschusst.

Zusätzlich besteht ein Anspruch auf ein zinsloses KfW-Darlehen, das erst zwei Jahre nach Beendigung der Weiterbildung getilgt werden muss.

Die Qualifizierungsmaßnahme kann daher ohne finanzielle Belastung durchgeführt werden. Wir unterstützen unsere Teilnehmer umfangreich bei der Beantragung der Förderung.