Die Weiterbildung zum Industriefachwirt bietet sich für alle Menschen an, die mehr Verantwortung und höhere Positionen einnehmen wollen, die in diesem Bereich bereits beruflich tätig sind, z.B.: 

• Elektroindustrie
• Metall
• Maschinenbau
• Fahrzeugbau und -instandhaltung
• Rohstoffgewinnung, -aufbereitung und -verarbeitung
• Feinmechanik und Optik
• Papier und Druck
• etc.

Industriefachwirte sind qualifiziert, um folgende Aufgaben verantwortlich wahrzunehmen:

1. Den Wertschöpfungsprozess des Industrieunternehmens analysieren, Aufgaben und Problemstellungen erkennen und zielorientierte Lösungen erarbeiten.

2. Geschäftsprozesse und Projekte eigenverantwortlich und selbstständig unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und rechtlicher Aspekte sowie unter Anwendung eines adäquaten Methodeneinsatzes bewerten, planen und durchführen.

3. Veränderte Methoden und Systeme in den Wertschöpfungs- und Geschäftsprozessen einsetzen und den technisch-organisatorischen Wandel im Unternehmen mitgestalten.

4. Anhand einer zielorientierten Führung, Kooperation und Kommunikation Geschäftsprozesse und Projekte nach innen und außen gestalten, moderieren und kontrollieren.

Die Möglichkeiten als Industriefachwirt sind sehr groß, man kann in vielen Wirtschaftszweigen arbeiten.

Dazu gehören insbesondere folgende Branchen:

• Elektroindustrie
• Metall
• Maschinenbau
• Fahrzeugbau und -instandhaltung
• Rohstoffgewinnung, -aufbereitung und -verarbeitung
• Feinmechanik und Optik
• Papier und Druck
• etc.

1. Volks- und Betriebswirtschaft

• Volkswirtschaftliche Zusammenhänge
• Betrieblicher Problemstellungen
• Ablauf und Struktur einer Existenzgründung

2. Rechnungswesen

• Rechnungswesen als Dokumentations-, Entscheidungs- und Kontrollinstrument
• Kostenrechnung und bilanzielle Zusammenhänge
• Auswertung der Unternehmenssituation durch erarbeitete Zahlen und Bilanzen

3. Recht und Steuern

• Bürgerliches Recht, Handels- und Arbeitsrecht
• Vertragsgestaltung und -auswirkung
• Unternehmensrelevantes Steuerrecht

4. Unternehmensführung

• Entscheidungsfindung auf Grundlage des Rechnungswesens und der Finanzwirtschaft
• Bereitstellung von steuerungsrelevanten Informationen durch Controlling
• Investitionsentscheidungen auf Basis der Investitionsrechnung

5. Finanzwirtschaft im Industrieunternehmen

• Beurteilung der Produktionsplanung und -steuerung, sowie die produktionstechnischen Rahmenbedingungen
• Abläufe der Produktentwicklung, mitsamt der Teilprozesse der Logistik

6. Produktionsprozesse

• Bedeutung und Beurteilung von Organisationsentwicklung und deren Wechselwirkung zur Personaltentwicklung
• Planung und Durchführung von Projekten
• Analyse und Aufbereitung von Kommunikationsabläufen und Informationsquellen

7. Marketing und Vertrieb

• Marketingplanung durchführen und Marketinginstrumentarium unterscheiden - Marketing-Mix
• Vertriebsmanagement bewerten und internationale Geschäftsbeziehungen und Geschäftsentwicklung
• interkulturelle Kommunikation ableiten und spezielle Rechtsaspekte einordnen

8. Wissens- und Transfermanagement

• betriebliche Organisation und Organisationsentwicklung sowie Personalentwicklung und Projektmanagement als Bestandteile der Unternehmensentwicklung begründen
• Instrumente und Methoden des Informations- und Wissensmanagement beurteilen
• Zusammenhang von Unternehmensentwicklung und Wissensmanagement darstellen

9. Führung und Zusammenarbeit

• Zusammenarbeit, Kommunikation und Kooperation erläutern
• Mitarbeitergespräche und -förderung durchführen
• Konfliktmanagement und Präsentationstechniken anwenden
• Ausbildung planen und durchführen
• Moderation von Projektgruppen vorbereiten und durchführen

oder

oder

oder

Die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer findet in zwei zeitlich getrennten Prüfungen statt (Zwischen- und Abschlussprüfung), welche die neun Handlungsbereichen abdecken (siehe Ausbildungsinhalte).

Zwischenprüfung (Basisqualifikationen)

Vier getrennte Klausuren über

1.) Volks- und Betriebswirtschaft

2.) Rechnungswesen

3.) Recht und Steuern

4.) Unternehmensführung

Abschlussprüfung (handlungsspezifische Qualifikationen)

Die schriftliche Prüfung besteht aus zwei komplexen Situationsaufgaben, die folgende Handlungsbereiche thematisieren:

• Finanzwirtschaft im Industrieunternehmen
• Produktionsprozesse
• Marketing und Vertrieb
• Wissens- und Transfermanagement
• Führung und Zusammenarbeit

Die mündliche Prüfung setzt sich aus einer Präsentation und einem situationsbezogenen Fachgespräch zusammen.

• Die bundeseinheitlichen Prüfungen finden in der Regel jeweils im März und im Oktober eines Jahres statt.
• Über die erfolgreiche Prüfung wird von der IHK ein europaweit anerkanntes Prüfungszeugnis ausgestellt.

Der geprüfte Industriefachwirt (IHK) ist im Deutschen Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen (DQR) in der Stufe 6 und damit auf dem gleichen Niveau wie der Bachelor der Fachhochschulen und Universitäten eingeordnet. Der DQR ist das offizielle Einstufungssystem der Bundesrepublik Deutschland zum Vergleich europäischer Bildungsabschlüsse.

Mit dem Abschluss "geprüfte/r Industriefachwirt/in" wird die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erworben.

Wer den Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikationen“ bestanden hat ist vom schriftlichen Teil der Ausbildereignungsprüfung (AdA) befreit. Zur Vorbereitung auf die mündliche AdA Prüfung bieten wir spezielle Seminare an.

Die Weiterbildung finden in einem verlässlichen Rhythmus statt. Dabei bietet die nordland akademie verschiedene Zeitmodelle an: Abendlehrgänge, schichtbegleitende Lehrgänge und Freitag/Samstag-Lehrgänge.

Vor den beiden schriftlichen Prüfungsteilen wird jeweils eine Blockwoche zur intensiven Prüfungsvorbereitung angeboten. Die Blockwochen sind als Bildungsurlaubsveranstaltung anerkannt. Ergänzend trainieren wir unsere Teilnehmer/innen in speziellen Seminaren für die mündlichen Prüfungen (situationsbezogenes Fachgespräch).

Der berufsbegleitende Lehrgang dauert ca. 24 Monate und umfasst alle Inhalte des IHK-Rahmenstoffplans. Zusätzlich finden spezielle Prüfungsvorbereitungen sowohl für die schriftliche wie für die mündliche Prüfung statt.

• Die Kosten für den gesamten Lehrgang betragen 4.500,- €.
• Von der prüfenden IHK wird zusätzlich eine Prüfungsgebühr berechnet.

Alle Lehrgangskosten (auch die Prüfungsgebühren) können über die AFBG-Föderung (das sogenannte „Meisterbafög“) mit NBank-Zuschüssen und KfW-Darlehen einkommensunabhängig gefördert werden.

Die Weiterbildung zum geprüften Industriefachwirt (IHK) wird nach dem Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG „Meister-Bafög“) gefördert. Je nach individueller Voraussetzung werden die Lehrgangskosten unabhängig vom Einkommen bis ca. 64% bezuschusst.

Zusätzlich besteht ein Anspruch auf ein zinsloses KfW-Darlehen, das erst zwei Jahre nach Beendigung der Weiterbildung getilgt werden muss.

Die Qualifizierungsmaßnahme kann daher ohne finanzielle Belastung durchgeführt werden. Wir unterstützen unsere Teilnehmer umfangreich bei der Beantragung der Förderung.